PSD (Psychiatric Service Animal)

Im Dezember 2020 kündigte das US DoT (US Department of Transportation) an, dass emotionale Unterstützungstiere nicht mehr als Servicetiere gelten werden. Diese Bestimmung tritt mit 28.02.2021 in Kraft und ist für alle Airlines weltweit, die innerhalb der USA oder von/nach Amerika fliegen eine Empfehlung, also derzeit nicht absolute Vorgabe.

Wir gehen davon aus, dass sich die Mehrzahl aller Fluggesellschaften dieser Empfehlung anschliessen werden, da diese den bisherigen Missbrauch mit Emotional Support Animals einschränken. In dieser neuen Regelung ist in Servicetier als “ein Hund definiert, der individuell darauf trainiert ist, Arbeiten oder Aufgaben zum Nutzen einer Person mit einer Behinderung auszuführen.”

Da Fluggesellschaften ab März 2021 unterschiedliche Angebote für mitreisende Tier haben ist es unverzichtbar sich vor JEDER Reise genau zu informieren welche Bestimmungen für den gebuchten Flug gelten. Nur auf dieser Basis können Sie die AKTUELL beste Option finden, die für Sie und Ihr Tier passt.

Das ist der sicherste Weg um unangenehme Überraschungen (oder Kosten) zu vermeiden.

ESAeuropeTipp:  Rückversichern Sie sich zusätzlich, indem Sie sich von der Fluggesellschaft Ihrer Wahl schriftlich das ok für IHR Tier, ESA oder PSD, geben lassen, wenn Sie die Reise buchen. Nehmen Sie diese schriftliche Kommunikation in 2-facher Kopie auf die Reise mit um für den Fall, dass es Probleme gibt die getroffene Vereinbarung zu beweisen. Was eine Airline bestätigt hat und Sie beweisen können, dürfen Sie einfordern!

ESAeurope Hinweis: Alle von ESAeurope gemachten Aussagen zum Thema PSD richten sich auf die Empfehlungen der US DoT Standards und nicht auf die lokalen Bestimmungen verschiedener europäischer Staaten und Institutionen zum Thema Diensthund, Therapiehund oder Servicehund. Dies deswegen, da ESAeurope die besonderen und anderen Anforderungen eines Psychiatric Service Dog zur Betreuung und Begleitung betroffener Personen erkennt und diese nicht im Zusammenhang mit der Ausbildung gemeiner Servicehunde sieht.

Nun einige allgemeine Informationen zum Thema PSD (Psychiatric Service Animal).

Definition Service Hund

Ein Servicetier ist ein Hund, unabhängig von Rasse oder Typ, der individuell trainiert ist, um Arbeit zu verrichten oder Aufgaben zum Nutzen einer qualifizierten Person mit einer Behinderung, einschließlich einer körperlichen, sensorischen, psychiatrischen, intellektuellen oder anderen geistigen Behinderung, auszuführen. Andere Tierarten als Hunde, emotionale Unterstützungstiere, Komforttiere, Begleittiere und Servicetiere in Ausbildung sind keine Servicetiere im Sinne dieser Defintion. 

Definition PSD (Psychiatric Service Dog)

Ein Psychiatric Service Dog ist also per Definition ein Servicehund, der auf die Betreuung von psychischen und psychiatrischen Behinderungen eines Menschen orientiert ist. Psychiatrische Diensttiere werden genauso wie andere Diensttiere behandelt, die individuell darauf trainiert sind, Arbeit zu verrichten oder eine Aufgabe zum Nutzen einer qualifizierten Person mit einer Behinderung auszuführen. Fluggesellschaften ist es nach den US DoT Regeln erlaubt Servicetiere ausschließlich auf Hunde, unabhängig von Größe, Typ und Rasse, zu beschränken.

Definition Betreuer des PSD (Psychiatric Service Dog)

Ein Service Tier Betreuer ist ein Passagier im Luftverkehr, der entweder eine qualifizierte Person mit einer Behinderung ist, die Unterstützung von einem Diensttier (oder maximal 2 Servicehunden) erhält, das notwendige Arbeiten oder Aufgaben ausführt, die in direktem Zusammenhang mit der Behinderung der Person stehen, oder eine weitere Person die die Person mit einer Behinderung begleitet, die mit einem Diensttier reist (beispielsweise ein Elternteil eines minderjährigen Kindes oder ein Betreuer). Der Betreuer des Servicetiers ist dafür verantwortlich das Tier jederzeit unter Kontrolle zu halten, zu versorgen und zu beaufsichtigen, was auch das Toilettengehen und Füttern einschließt. 

Vorgaben zur Akzeptanz eines Psychiatric Service Dog

Die aktuelle Regelung des US DoT (Final Rule) erlaubt es Fluggesellschaften, von Passagieren mit einer psychischen oder psychiatrischen Behinderung, die mit einem Servicetier reisen, zu verlangen, dass sie ein vom US DOT entwickeltes Formular ausfüllen und der Fluggesellschaft vorlegen, das die Ausbildung und das gute Verhalten des Tieres und den guten Gesundheitszustand des Tieres bescheinigt.

Bei Flugdauer von acht Stunden oder mehr erlaubt die Vorschrift den Fluggesellschaften eine schriftliche Bescheinigung zu verlangen, dass das Tier in der Lage ist, sich auf einem langen Flug entweder nicht zu erleichtern oder sich auf hygienische Weise zu erleichtern.  Dies ist eine weitere Vorgabe für das erforderliche Training des Hundes.

Entsprechende Formulare müssen bis zu 48 Stunden (72 Stunden bei internationalen Flügen) vor dem Reisedatum vorgelegt werden wenn die Reservierung des Passagiers vor diesem Zeitpunkt erfolgt ist und die Fluggesellschaft diese verlangt. Alternativ können Fluggesellschaften von einem Passagier mit einer Behinderung, der mit einem Servicetier in der Kabine reisen möchte, verlangen, dass er die Formulare am Tag der Reise am Abfluggate des Passagiers vorlegt. 

Fluggesellschaften sind verpflichtet, dem mit einem PSD reisenden Passagier die gleichen komfortablen Vorteile im Check in-Prozess einzuräumen, die auch anderen Passagieren zur Verfügung stehen (beispielsweise Online- und Curbside-Check-in). 

Die Vorgabe des US DoT stellt es Fluggesellschaften frei weitere sicherheitsrelevante Vorgaben zu verfügen. Beispiele sind: Anleinen, das Tragen des Beisskorbs, Kennzeichnungspflicht des PSD und andere. Die Fluggesellschaft kann zudem den Hundehalter für alle Schäden haftbar halten, die durch das Servicetier verursacht wurden. Des weiteren können Fluggesellschaften bei Fehlverhalten verfügen das Tier zu entfernen, beziehungsweise nur im Frachtraum zu befördern. Zusätzlich sollten Sie damit rechnen über die erfolgte Ausbildung des PSD befragt zu werden.

Ausbildung des PSD

Das US Department of Transportation fordert eine adequate Ausbildung des Hundes, definiert aber nicht wie diese Ausbildung im Einzelfall und Detail aussehen muss, beziehungsweise wer diese Ausbildung durchführen kann und darf. Wir interpretieren dies mit der Besonderheit der individuellen Anforderungen an Hunde, die ihre Serviceleistung für Menschen mit psychischen Problemen erbringen. Nach Meinung des US DoT kann daher die Ausbildung auch durch den Hundeführer selbst geschehen, so lange dieser Ausbildung und Erfolg der Ausbildung durch die Bekanntgabe der durchführenden Hundeschule/Hundecoach testiert und bestätigt. Es ist allerdings damit zu rechnen, dass über kurz oder lang Standards definiert werden, die diese Ausbildung betreffen.

Allgemeine Ausbildungsinhalte zum PSD

  • Der Hund lässt sich führen und kontrollieren von seinem Halter.
  • Der Hund zeigt kein aggressives Verhalten/Drohgebärden anderen Menschen und Tieren gegenüber.
  • Der Hund ist emotional stabil, ruhig und gelassen und kann Stress eigenständig regulieren. Ungewohnte Situationen sind erprobt und sind beherrschbar (wie plötzliche laute Geräusche oder die Bewegung in einer Menschenmenge ohne aggressives Verhalten).
  • Der Hund hat geübt für die Dauer der Reisezeit sich ruhig und unauffällig zu verhalten und am Platz zu verweilen.
  • Der Hund lässt sich von seinem Halter versorgen und beherrscht das angepasste Erledigen seiner Geschäfte.